Um 1826 hatte Bülach bereits nicht mehr genügend Platz innerhalb seiner Stadtmauern. Nordwestlich, Richtung Eglisau, unterhalb Vollebern (heutiger Lindenhof) wurde expandiert. Natürlich durfte für die damaligen Hertibauern ein Brunnen nicht fehlen.
Gegenüber dem Gasthaus Kreuz, an der Kreuzung Mühligasse (heutige Kasernenstrasse), Seematt, Herti ist der dritte Bülacher Brunnen zu erkennen. Er war bis in die 1960er Jahre dort platziert.
Aus dem Neujahrsblatt Nr. 25 der Lesegesellschaft Bülach aus dem Jahr 1976 ist zu diesem Brunnen folgende Passage zu entnehmen:
"Ebenfalls ein Opfer des Verkehrs wurde der Brunnen gegenüber dem "Gasthof Kreuz" am Anfang der heutigen Bahnhofstrasse. Im Herbst konnte man sich in der Nähe desselben kaum noch bewegen, soviel Weingeschirr wurde hier von den benachbarten Bauern und dem Kreuzwirt zum Verschwellen zusammengetragen. Wenn dann der Wümmet vorbei war, gab es wiederum Hochbetrieb: Die Vorfenster sämtlicher Fassaden des Gasthofs wurden gewaschen. Man stelle sich den Scherbenhaufen vor, der entstünde, wenn heute während eines ganzen Tages ständig Fensterscheiben über die Strasse hin und her getragen würden."
Lesegesellschaft Bülach (1976). Neujahrsblatt Nr. 25 1976. "Gruss aus Bülach". Selbstverlag der Lesegesellschaft Bülach
Dieselbe Passage verrät auch, dass dieser Brunnen einen neuen Standort gefunden hat. Er ersetzt einen noch älteren Brunnen in Nussbaumen, gegenüber dem Haus von Walter Hiltebrand (siehe Nussbaumen 1).